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Die Weihnachtspäckchen der TMS


Am Montag nach den Anschlägen in Paris standen die Schülerinnen und Schüler der 5a um 12 Uhr schweigend in ihrer Klasse, um derer zu gedenken, die dort ums Leben gekommen waren.
Danach war Redebedarf und ganz schnell war auch die Flüchtlingsthematik im Fokus. Die Kinder erzählten, dass und wie sie und ihre Familien Kontakte geknüpft hatten, was sie selbst darüber dachten, dass so viele Menschen um Aufnahme in unserem Land baten. Und sie sprachen über die Kinder – Kinder, die genauso alt sind wie sie selbst. Kinder, die keine Wohnung haben, deren Familien zerstört sind, die Furchtbares erlebt haben.

Und ganz schnell kam die Idee zu helfen. Irgendwie, sofort und vor allem den Kindern zu zeigen, dass sie willkommen und sicher sind.
„Können wir ihnen nicht Weihnachtspäckchen packen?“ Diese Frage setzte sich immer lauter fort und dann begann es:
Die Mutter einer Schülerin der 5a hat Kontakt zur Gotthard-Kühl-Schule, in der jetzt vor Weihnachten knapp 80 Kinder eingeschult werden sollten. Die Kinder kommen aus verschiedenen Ländern und sind im Alter von 6 bis 15. Sie erhalten zwar eine Erstausrüstung für den Schulbeginn, aber es fehlt doch an Farbe, an etwas, was einfach nur schön ist, was man festhalten kann, vielleicht streicheln, etwas zum Spielen, etwas, was man nur für sich selbst hat.

2015_5a_weihnactspaeckchen2 Mädchen der 5a

Die Mädchen und Jungen der Klassen 5a, 5b und 5c begannen nun ihre Kinderzimmer zu untersuchen: Was brauche ich nicht mehr? Worüber könnte sich ein anderes Kind freuen? Was kann ich weggeben?

2015_5a_weihnactspaeckchen3Jungen der 5a

Und dann schleppten sie Schachteln, Tüten, Taschen in die Schule voller Spielzeug, Malsachen, Schmuck, Hefte, Bücher, Puzzel, usw. Dazu kamen Kekse, Bonbons, Schokolade, denn auch Süßes gehört zum Fest.

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Und dann wurde gepackt. Fast 4 Stunden dauerte es, bis in der 5a aus 35 Schuhkartons 35 Weihnachtspäckchen wurden. Ein großer Stapel stand am Schluss da. Gleichzeitig entstanden in der 5b und 5c Päckchen. Am Dienstag und Mittwoch der letzten Schulwoche vor Weihnachten kamen Bundeswehrsoldaten, die alles zur Gotthard-Kühl-Schule transportieren.
Am Donnersteg, den 17.12., wurden die Geschenke überreicht. Die strahlenden Flüchtlingskinder bedankten sich mit Bildern und Grüßen bei den ihnen unbekannten Schülerinnen und Schülern unserer Schule.

Jetzt ist Weihnachten – Zeit zum Innehalten. Und so mancher wird nicht nur an die eigene Familie denken in dieser Zeit und hoffen, dass unsere Geschenke es den Kindern ein wenig leichter macht, ein neues Leben zu beginnen.

Carla Heilmann
Klassenlehrerin der 5a

 

Fotos:

Copyright: Carla Heilmann